Welt am Draht (R: Claudia Bauer)

© Birgit Hupfeld/hupfeld.org

von Rainer Werner Fassbinder und Fritz Müller-Scherz 

nach Daniel F. Galouye

Schauspiel Dortmund

Deutschsprachige Erstaufführung

Fred Stiller tritt die Nachfolge von Professor Vollmer als Leiter am “Institut für Kybernetik und Zukunftsforschung” (IKZ) an, nachdem sein Vorgänger unter mysteriösen Umständen ums Leben gekommen ist. Das wichtigste Projekt des Instituts ist Simulacron: Ein Computerprogramm, das eine Welt mit künstlichen Menschen simuliert – die allerdings nichts davon ahnen, dass ihre Welt und sie selber nur eine Simulation sind. Simulacron soll präzise Zukunfts-Prognosen möglich machen, gesellschaftliche, ökonomische und politische Vorgänge exakt voraussagen – ein bahnbrechender Forschungsansatz! Doch wer soll Nutznießer dieser Forschungsergebnisse sein? Die Industrie?
Und: Was genau geht im Institut vor sich? Fred Stiller jedenfalls versucht, Licht ins Dunkel um Professor Vollmers Ableben zu bringen. Bald deutet alles auf eine großangelegte Verschwörung hin, bei der sich die Grenzen zwischen Sein und Schein auflösen. Denn als auch noch IKZ-Sicherheitschef Günther Lause plötzlich verschwindet, kann sich keiner außer Stiller daran erinnern, dass Lause überhaupt existiert hat…

Wer bin ich? Was bin ich? Krimi, Abenteuer, Zukunftsvision: Die Welt in der Welt, Überwachte und Überwacher, Simulationen von Wirklichkeit, Menschen gefangen zwischen Realität und Illusion – verfangen in der Frage, wie viel von ihrem Leben sie wirklich selber in der Hand haben: In seinem legendären Film-Zweiteiler Welt am Draht von 1973 (nach dem Roman Simulacron-3 von Daniel F. Galouye) beleuchtet Rainer Werner Fassbinder bereits vor dem eigentlichen Beginn des gegenwärtigen Informationszeitalters eine philosophische Fragestellung, die in den letzten zwanzig Jahren an Brisanz gewonnen hat – alleine im Kino gibt es zahlreiche Spurensuchen zum Thema, z.B. The 13th floor, Existenz, Dark City, Die Truman Show oder Matrix.

Mit: Ekkehard Freye, Björn Gabriel, Frank Genser, Sebastian Graf, Sebastian Kuschmann, Bettina Lieder, Uwe Schmieder, Julia Schubert

Regie: Claudia Bauer
Bühne: Bernd Schneider
Kostüme: Patricia Talacko
Musik: Martin Juhls
Dramaturgie: Dirk Baumann, Anne-Kathrin Schulz

  • © Birgit Hupfeld/hupfeld.org
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