Butler, Butch, Beyoncé

Queer-feministiche Reihe, bei der Wissenschaft auf Kunst trifft

Butler, Butch, Beyoncé wurde 2019 von Laura N. Junghanns und Dirk Baumann am Schauspiel Dortmund ins Leben gerufen. Die Reihe war bis 2020 am Schauspiel Dortmund beheimatet, 2020/21 war die Reihe online zu sehen, seit 2021 ist Butler, Butch, Beyoncé am Staatstheater Kassel zu Hause – jede Ausgabe ist in Präsenz und im Livestream zu sehen.

Gäste bisher u.a.: Prof. Dr. Jutta Allmendinger, SheShePop, Klitclique, Penelope Kemekenidou, The Agency, Flinnworks, Kollektiv Kinokas, Nadia Shehadeh, Dr. Sina Nitzsche, Vincent Herr & Martin Speer…

Die neu in Kassel beheimatete, im zweimonatigen Rhythmus stattfindende Reihe Butler Butch Beyoncé bringt die Protagonist:innen aus der queeren Szene und dem politisch engagierten, jungen Feminismus zusammen – zu Lesungen, Diskussionen und künstlerischen Positionen: Gemeinsam mit Gästen aus Wissenschaft, Bildender Kunst und Performance Art blicken wir hinter Moden und popkulturelle Phänomene und fühlen den Themen auf den Zahn, die uns unter den bunten Nägeln brennen – um mit Beats und Argumenten die Grundfesten des Patriarchats zu erschüttern!

Gemeinsam mit den neuen Kopperationspartner:innen des Amt für Chancengleichheit der Stadt Kassel, der Stabsstelle Gleichstellung der Universität Kassel und dem Archiv der deutschen Frauenbewegung freuen wir uns über die neue Kooperation.

Kuratiert von Dirk Baumann und Laura N. Junghanns

www.butlerbutchbeyonce.de

 

Ausgaben am Staatstheater Kassel

Queer Sex Revolution
24.3.2023
Gast: Theresa Lachner/Lvstprinzip

Nicht erst seit #metoo ist klar, dass Sex als Machtinstrument benutzt wird und sexuelle Selbstbestimmung eine Voraussetzung für Gleichberechtigung ist. Sex formt die Gesellschaft mit, in der wir leben. Aber wie genau hängen die Forderung nach Wahlfreiheit und consent und die Durchsetzung feministischer und queerer Anliegen zusammen? In der März-Ausgabe gehen wir dem auf den Grund und diskutieren mit der Systemischen Sexualberaterin, Journalistin, Speakerin, Bloggerin und Podcasterin Theresa Lachner (u. a. lvstprinzip, Glamour, Die Zeit, Spiegel Online) über Sicht- und Unsichtbarkeiten queer-feministischer Perspektiven auf Sexualität – und inwiefern wir eine neue sexuelle Befreiung brauchen.

Elternschaft
19.1.2023
Gast: Eleonora Herder/andpartnersincrime

Welche Formen von Elternschaft gibt, kann oder sollte es geben? Welche Rollenbilder, welche Erwartungen verknüpfen sich v.a. mit dem Begriff der Mutter? Gemeinsam mit der Regisseurin, Autorin und Kuratorin Eleonora Herder vom Frankfurter Theaterkollektiv andpartnersincrime befragen wir Rollenbilder und richten die Perspektive auf Theater und Bildende Kunst: Welchen kritischen Blick werfen Künstler:innen auf Mütter, Väter und Eltern? Wie steht es um die Bedingungen gerade von und für Mütter im Kunstbetrieb? Und welche Vision können wir entwerfen?

Politik. Macht. Geschlecht
17.11.2022
Gäste: Inga Nüthen, Heinrich Horwitz

Der Personenstand ist unumgänglicher Teil der Identität jede:r Bürger:in, Geschlecht noch immer eine der zentralen Kategorien, die Gesellschaft prägt – und Politik. Doch was für ein Wert ist Geschlecht überhaupt und warum braucht es diesen in einer vermeintlich gleichberechtigten Gesellschaft? Wir fragen, inwiefern die Kategorisierung von Geschlecht der Grundstein von Ungleichhalt und Unterdrückung oder von Selbstverwirklichung sein kann – zwischen den Polen Selbstbestimmung, Machtausübung und ökonomischen Verhältnissen.

Im Gespräch mit Laura N. Junghanns gibt Inga Nüthen vom Zentrum für Gender Studies und feministische Zukunftsforschung der Philipps-Universität Marburg einen Einblick in politik- und queertheoretische Perspektiven zur historischen und aktuellen Umkämpftheit von Geschlechternormen und Geschlecht. Außerdem auf dem Podium ist Heinrich Horwitz, Choreograf:in, Regisseur:in und Performer:in – Heinrich arbeitet dabei u.a. kontinuierlich zu queeren Transformationsprozessen, dem Körper als Glitch und gibt einen Einblick in die künstlerische Arbeit.

Queer ESC
10.5.2022
Gast: Jan Feddersen

Gemeinsam mit dem Journalisten und ESC-Experten Jan Feddersen (taz) gehen wir dem queeren Potential des Eurovision Song Contest auf den Grund und werfen einen Blick in Historie und Gegenwart: Warum stiftet gerade der Eurovision Song Contest solches Identifikationspotential für queere Menschen? Welche Role Models dienten der nicht-heteronormativen Perspektive? In welchem Zusammenhang steht die Entwicklung vom verstaubten Schlagerwettbewerb zum queeren Millionenereignis mit dem zunehmenden Going Public queerer Menschen? Und welches politische Potential hat der Wettbewerb, wenn sich die einen Politiker:innen gezwungen sehen, sich davon zu distanzieren während die anderen ihn als Botschaft der Toleranz feiern?

My body, my choice
25.3.2022
Gäste: Dr. Marion Hulverscheidt, Nora Szász, Kollektiv Kinokas

Öffentlich über den Abbruch einer Schwangerschaft zu informieren ist nicht allen erlaubt – nicht einmal digital. Wir diskutieren über die Geschichte des §218, den Kampf um sexuelle und reproduktive Selbstbestimmung, die Auswirkungen von §219a – das sog. Werbeverbot – und sein erkämpftes Ende, das die Bundesregierung bereits verkündet hat.

Non-binary
14.12.2021
Gäste: Prof. Dr. Elisabeth Tuider & Marcel Jacqueline Gisdol

Mittlerweile scheint es Konsens, dass es jenseits der binären Geschlechterordnung mehr als nur zwei Geschlechter gibt. Seit der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts von 2017, das urteilte, dass es jenseits von weiblich und männlich eine weitere Kategorie im Personenstandsgesetz geben muss, ist viel passiert: In Deutschland hat der Gesetzgeber die Möglichkeit geschaffen, das Geschlecht sowohl im Geburtsregister als auch nachträglich zu „divers“ zu ändern. Doch noch immer gibt es Hürden, die an körperlichen Voraussetzungen geknüpft sind, gerade Transpersonen sind benachteiligt. Und auch in der Sprache hat sich einiges getan, doch wird auch erbittert darum gestritten. Inwiefern kann es ein „drittes Geschlecht“ überhaupt geben, inwiefern müssten wir weiter differenzieren?

In der Dezemberausgabe diskutierte Laura N. Junghanns mit Prof. Dr. Elisabeth Tuider, Professorin für Soziologie der Diversität an der Universität Kassel, über den Stand der Debatte und ihre Begrifflichkeiten zwischen inter, trans und fluid. Wie divers kann, wie divers muss gender sein? Außerdem dabei: Marcel Jacqueline Gisdol, seit 2021 Mitglied des Schauspielensembles am Staatstheater – u.a. hat sich Gisdol mit „Mephista“ der Mephisto-Figur aus Goethes „Faust“ aus genderkritischer Perspektive genähert.

Women in Politics
21.10.2021
Gäste: Flinnworks und Dr. Dorothee Beck

Zu Gast im Oktober: Sophia Stepf vom Kasseler/Berliner Theaterkollektiv Flinn Works, deren Gastspiel von Learning Feminism from Rwanda im Anschluss an Butler, Butch, Beyoncé im TiF zu sehen war. Ruanda scheint längst erreicht zu haben, wofür Frauen in Europa noch kämpfen: 62% der Abgeordneten im Parlament sind weiblich, in Deutschland sind es nur 31%. Außerdem zu Gast: Dr. Dorothee Beck, Politikwissenschaftlerin an der Philipps-Universität Marburg, die u.a. zur Repräsentanz von Frauen in der Politik sowie geschlechtsbasierte personale Gewalt in politischen Institutionen forscht. Gemeinsam mit Moderatorin Laura N. Junghanns diskutierten beide über Frauen in der Politik zwischen Quoten und Tokenism, den Status Quo nach der Bundestagswahl und die Frage, warum Frauen noch immer so unterrepräsentiert sind. Wie können feministischen Anliegen im politischen Leben mehr Gehör finden?


Butler, Butch, Beyoncé, Dortmund

Der Feminismus ist jünger und politisch engagierter denn je: Junge Frauen rund um die Welt machen in Presse, Blogs, sozialen Medien oder bei Auftritten auf ihre Überzeugungen aufmerksam und verleihen dem altgedienten Kampfbegriff neue Relevanz: Er ist nicht mehr nur Diskurs, Feminismus darf auch Spaß machen! Grund genug, dem Feminismus auf den Zahn zu fühlen.

Die Diskursreihe Butler, Butch, Beyoncé blickt hinter Mode und popkulturelle Phänomene und bringt die Protagonist*innen des politisch engagierten, jungen Feminismus digital zusammen – zu Lesungen, Diskussionen und künstlerischen Positionen: Um mit Beats und Argumenten die Grundfesten des Patriarchats zu erschüttern!

Die 2019 am Schauspiel Dortmund gestartete Kunst- und Diskussionsreihe zu aktuellen feministischen Fragen in Wissenschaft und Kunst macht sich online selbstständig! Gemeinsam mit den neuen Kooperationspartner*innen des Gleichstellungsbüros der Fachhochschule Dortmund und den bisherigen Unterstützer*innen von den Gleichstellungsbüros von Stadt und Technischer Universität Dortmund ist Butler, Butch, Beyoncé ab November im Netz zu Hause!

In Kooperation mit dem Gleichstellungsbüro der Stadt Dortmund, der TU Dortmund und der Fachhochschule Dortmund.


Ausgaben 2020/21 // digital

Künstliche Intelligenz und Feminismus
27.4.2021

Image via www.vpnsrus.com, CC BY 2.0

Ada Lovelace, eine Frau, gilt als Urheberin des ersten Algorithmus. Seitdem ist viel passiert. Künstliche Intelligenz bestimmt längst unser aller Leben: Ob Algorithmen beim Online-Shopping, in sozialen Netzwerken oder persönliche Assistenzsysteme – das ist nicht nur praktisch, sondern scheint auch Neutralität zu versprechen. Doch automatisierte Entscheidungssysteme bergen das Potential, genderspezifische Denkmuster und Diskriminierungspraktiken nicht nur zu reproduzieren, sondern zu verstärken. Welches Verhältnis besteht zwischen Geschlecht, maschinellem Lernen und Technologie? Warum sind Alexa, Siri und Co. weiblich codiert, sind das nur harmlose Stereotypisierungen oder steckt mehr dahinter? Und vor allem: Mit welchen Strategien können wir dem begegnen?

Zu Gast bei BBB sind diesmal Prof. Dr. Bianca Prietl, Assistenzprofessorin für Gesellschaftliche Auswirkungen von Digitalisierung an der JKU Linz und Vorstandmitglied der Österreichischen Gesellschaft für Geschlechterforschung (ÖGGF) sowie die Performancekünstlerin Olivia Hyunsin Kim, die sich in Ihrer Arbeit Say may name, say my name u.a. mit Verkörperungen technologischer Assistenzsysteme in Asien und Europa sowie der Frage befasst, welche Parallelen dies zu Care-Arbeit hat. Gemeinsam mit Laura N. Junghanns diskutieren sie über Strategien des Cyber- und Technofeminismus und die Frage, wie wir dem patriarchalen Griff der Algorithmen entkommen können.

Gäste:

Bianca Prietl ist Assistenzprofessorin für Gesellschaftliche Auswirkungen von Digitalisierung am Institut für Soziologie der Johannes Kepler Universität Linz und Vorstandmitglied der Österreichischen Gesellschaft für Geschlechterforschung (ÖGGF). Sie verfasste zahlreiche Veröffentlichungen und hielt Vorträge im Bereich Gender und Digitalisierung. 2019 wurde sie für ihr Habilitationsprojekt zum Zusammenspiel von Wissensproduktion, Digitalisierung und Gesellschaft mit dem Dr. Hans Messer Stiftungspreis ausgezeichnet.

Olivia Hyunsin Kim ist Absolventin in Choreografie und Performance am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft Gießen und der HfMDK Frankfurt. Als ddanddarakim arbeitet sie mit verschiedenen Künstler:innen kollaborativ zusammen. Ihre MeMe-Serie she came, she saw, she said:meme (Teil 1), MeMe – I see. Ah! (Teil 2) und Miss Yellow and Me – I wanna be a musical (Teil 3) tourte international und beschäftigte sich mit dem Exotismus im Bezug auf nichtweiße, „andere” Körper“. Sie erhielt u.a. Stipendien vom DAAD, dem Berliner Senat, dem Rebecca Skelton Fund, von Erasmus und der Seoul National University.
www.ddanddarakim.net

 

 

Feminism through the Ages
8.3.2021

Anlässlich des Internationalen Frauen*tags fragt Butler, Butch, Beyoncé nach dem Stand des Dialogs zwischen verschiedenen Generationen von Feminist*innen: Welchen Konsens, welchen Dissens gibt es? Wo gilt es Erreichtes zu würdigen, was kann die junge Generation (noch) anstoßen? Inwiefern können wir überhaupt noch von dem Feminismus sprechen?

Gemeinsam mit den Gästen Prof. Dr. Sigird Metz-Göckel, Nuray Demir und Laura Lucas diskutiert Laura N. Junghanns über den Dialog der Generationen und darüber, wie intersektional der Feminismus eigentlich sein will, kann oder muss.

Daneben gibt Regina Selter, stellv. Direktorin des Museum Ostwall, Einblicke in die aktuelle Ausstellung der Pionierin feministischer Kunst: Valie Export, Preisträgerin des MO-Kunstpreises 2020. Als Medien- und Performancekünstlerin gehört Valie Export (* 1940) zu den bedeutendsten internationalen Künstlerinnen der Gegenwart. Ihre Werke sind in Sammlungen internationaler Museen vertreten, u.a. in der Tate Modern, im MOMA New York, im MACBA Barcelona und im MUMOK Wien. Außerdem gibt Regina Selter Einblick in die im Museum Ostwall ausgestellte Arbeit von Freya Hattenberger, die Valie Export als ihre Heldin bezeichnet. Beide feministischen Medienkünstlerinnen befragen mit einer Radikalität tradierte Verhaltensweisen und setzen den eigenen Körper bewusst in ihre künstlerischen Performances und Medienarbeiten ein.

Gäste:

Prof. Dr. Sigrid Metz-Göckel (*1940) ist Soziologin, Politikwissenschaftlerin und Sozialpsychologin. Die Professorin emerita der TU Dortmund gilt als Mitbegründerin der Frauenforschung in Deutschland und engagiert sich für soziale Gerechtigkeit und die Verbesserung der Situation von Frauen. Sigrid Metz-Göckel ist Teil und Mitbegründerin des „Netzwerk Frauen- und Geschlechterforschung NRW“ sowie Gründerin der Stiftung „Aufmüpfige Frauen“.

Nuray Demir ist Künstlerin und Kuratorin im Bereich der visuellen, darstellenden/performativen Künste. Für ihre transdisziplinären Projekte arbeitet sie kollaborativ mit Personen aus unterschiedlichen Bereichen, mit denen sie temporäre Ensembles bildet. Sie beschäftigt sich in ihren Arbeiten insbesondere mit Debatten und Begriffen der feministischen und postkolonialen Theorie. Nuray Demir realisierte Projekte an diversen Institutionen, wie etwa auf Kampnagel in Hamburg, in den Sophiensaelen in Berlin, dem Hebbel am Ufer in Berlin und die Wiener Festwochen. 2018 und 2020 war sie zudem zum Dortmunder Theaterfestival Favoriten eingeladen.

Laura Lucas ist freie Autorin und Online-Redakteurin, etwa beim Medienmagazin „Übermedien“ oder Deutschlandfunk Kultur. Sie ist im Ruhrgebiet aufgewachsen und lebt mit ihrer Tochter in Berlin. Laura Lucas ist Teil des Lila Podcast, indem sie aus feministischer Perspektive auf die Bereiche Psychologie und Medien schaut. Zu ihren Lieblingsmomenten gehört es, wenn ein diffuses Unwohlsein durch feministische Bildungsarbeit einen Namen bekommt.

8.3.2021 im Rahmen des Internationalen Frauen*tags.

Butler, Butch, Beyoncé ist ein Kooperationsprojekt des Gleichstellungsbüros der TU Dortmund gemeinsam mit den Gleichstellungsbüros der FH Dortmund und der Stadt Dortmund.

*Trans, Inter, Queer Welcome!

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Ageism
12.1.2021

Frauen und Alter – ein Widerspruch? Frauen sind nicht nur grundsätzlich weniger präsent in den Medien – Frauen, die eine anscheinend magische Altersgrenze überschritten haben, sowieso: Sie verschwinden aus Kino, Werbung, Fernsehen und der Öffentlichkeit oder tauchen nur noch in bestimmten Rollenbildern auf. Ein älterer Mann, der mit einer jüngeren Frau zusammen ist: normal – eine ältere Frau, die mit einem jüngeren Mann liiert ist: Skandal! Was macht das Narrativ der Jugend so bestimmend für die öffentliche Wahrnehmung von Frauen, und wie lässt sich dem begegnen – real und medial?

In der dritten Online-Ausgabe von Butler, Butch, Beyoncé diskutiert Moderatorin Laura N. Junghanns gemeinsam mit der Journalistin Tanja Mokosch (u.a. taz, Fluter) und Ilia Papatheodorou vom Performance-Kollektiv SheShePop über Frauen in Hoch- und Populärkultur, hags, cougars, Jugendwahn, Falten und die Menopause.

SheShePop ist ein mehrheitlich weibliches Performance-Kollektiv aus Berlin. In ihren Arbeiten thematisieren sie oft aktuelle gesellschaftliche und politische Themen, für die sie auch auf ihre eigenen Biografien zurückgreifen. SheShePop wurde zu zahlreichen nationalen und internationalen Festivals eingeladen und gelten als eine der bekanntesten freien Theaterkollektive im deutschsprachigen Raum. Im Herbst 2020 erarbeiteten sie den Abend „Hexploitation“, in dem sie sich mit der Angst vor der hag, der alten Frau und der Hexe beschäftigten. Dafür setzten die Performerinnen selbstverständlich ihre eigenen, alternden Körper ein. Mit ihnen kämpfen sie gegen das Verschwinden und den Bedeutungsverlust, den Frauen jenseits der Gebärfähigkeit als gesellschaftliche Subjekte erleiden.
https://sheshepop.de/

Tanja Mokosch ist freie Journalistin mit den Schwerpunkten Gesellschaft, Digitales und Feminismus. Sie schreibt regelmäßig für den Fluter, das Magazin der Bundeszentrale für Politische Bildung, dummy sowie u.a. für die taz, sueddeutsche.de oder jetzt.de.

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Antifeminismus: Juliane Lang & THE AGENCY
10.11.2020, 20 Uhr

In der ersten Online-Ausgabe legt das kuratorische Team um Laura N. Junghanns und Dirk Baumann den Fokus auf das Thema „Antifeminismus“ und lädt eine Woche nach den US-Präsidentschaftswahlen Juliane Lang von der Justus-Liebig-Universität Gießen und das Performance-Kollektiv THE AGENCY zur Diskussion über ein scheinbar immer größer werdendes Phänomen ein: Welche Haltungen, welche Ideologien, welche Narrative sammeln sich unter dem Begriff? Welche Akteur*innen gibt es, was treibt sie an, welche Zusammenhänge gibt es zu anderen Bewegungen wie (neo-)konservativen Strömungen und (Rechts-)Populismus?
Gemeinsam diskutieren sie mit Laura N. Junghanns über antifeministische Phänomene und zeigen konkrete feministische und aktivistische Gegen-Strategien auf.

Zugang: Die Veranstaltung ist kostenfrei und wird live gestreamt auf www.butlerbutchbeyonce.de, die Zuschauer*innen können via Live-Chat Fragen stellen.

Juliane Lang ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Justus-Liebig-Universität Gießen und Teil des „Forschungsnetzwerk Frauen und Rechtsextremismus“ (www.frauen-und-rechtsextremismus.de), daneben ist sie Teil des insterdisziplinären Forschungsprojekts „KRisE der GeschlechterVERhältnisSE? Anti-Feminismus als Krisenphänomen mit gesellschaftsspaltendem Potenzial“ (REVERSE)“ an der Philipps-Universität Marburg, das antifeministische Diskursproduktion und ihre Akteurs- und Adressat*innen-Gruppen untersucht.

THE AGENCY ist ein interdisziplinäres Theater- und Performance-Kollektiv. In ihren Performances werden die Zuschauer*innen in digitalen Surroundings selbst zu Akteur*innen des Geschehens. Zuletzt zeigten sie u.a. am FFT Düsseldorf ihre Online-Performance „THE BOYS“ als Teil eines Werkzyklus, der die Zusammenhänge zwischen patriarchaler Männlichkeit und rechtem Denken im post-digitalen Zeitalter untersucht und thematisiert, wie Gedankengut aus digitalen Räumen wie 4chan oder Breitbart News an der Entstehung und Ausübung von Gewalt beteiligt sind – online und offline.
https://www.postpragmaticsolutions.com


Ausgaben 2019/20, Schauspiel Dortmund

#1: Sonja Eismann (Missy Magazine) & Mindj Panther
In der ersten Ausgabe von Butler, Butch, Beyoncé spannt Sonja 
Eismann, Mitbegründerin des Missy Magazine, den Bogen von den vier Wellen des Feminismus bis zu Netz-, Pop-, Anarchafeminismus … On top: Ein Konzert der feministischen Romnja- Rapperinnen Mindj Panther (Pussy Panther) aus Wien!
19.9.2019, Schauspiel Dortmund

#2: Feminist Activism – Penelope Kemekenidou
Zu Gast bei der zweiten Ausgabe der neuen Reihe: Activist und Artivist Penelope Kemekenidou, Mitbegründerin von Gender Equality Media, einer Organisation, die sich gegen sexistische Berichterstattung in Deutschland einsetzt. Mit Kampagnen wie #StopBildSexism oder #unfollowpatriarchy setzt sich die Gruppe konkret gegen patriarchale Strukturen in der Medienlandschaft ein. Derzeit ist sie auch an dem Aufbau der Gruppe der #panyrosas/Brot und Rosen Deutschland beteiligt, einer der größten internationalen Frauenorganisationen* weltweit. Daneben ist sie Mitorganisatorin des Münchner Frauen*streiks 2020.
21.11.2019, Schauspiel Dortmund

#3: Decolonial Feminism – Nadia Shehadeh
Zu Gast in der Gesprächsreihe Butler, Butch, Beyoncé ist diesmal die Autorin und Soziologin Nadia Shehadeh. Mit Moderatorin Laura N. Junghanns und dem Publikum spricht sie über „Decolonial Feminism“ und gibt Einblicke darin, wie die feministische Perspektive intersektional erweitert werden kann, was Feminismus mit Antirassismus zu tun hat und wie wir antifeministischen Tendenzen begegnen können.
Nadia Shehadeh arbeitet zu den Themenschwerpunkten Feminismus, Rassismus und Pop-Kultur. Sie ist Redaktionsmitglied des feministischen Blogs Mädchenmannschaft, mit dem sie u.a. den Podcast Servicewüste Feminismus produziert, außerdem ist sie Autorin einer Kolumne im Missy Magazine. Zu ihren letzten Veröffentlichungen zählte u.a. ein Buch-Beitrag in Eure Heimat ist unser Albtraum.
23.1.2020, Schauspiel Dortmund

#4: Feministischer HipHop – Klitklique & Dr. Sina Nitzsche

© Klitclique

Feminismus und HipHop: Das ist lange kein Ausschlusskriterium mehr, die feministische HipHop-Szene ist groß! Im Gespräch mit Laura N. Junghanns gibt Dr. Sina Nitzsche, Mitbegründerin des europäischen Hip-Hop-Studies-Netzwerk, einen Überblick über feministische Positionen im HipHop. Gekrönt wird die vierte Ausgabe von einer Konzert-Performance der Klitklique, „Wiens Antwort auf traurige Boys“: Die beiden Künstlerinnen $chwanger und G-Udit bringen mit ihren direkten Songs – u.a. Der F€M1N1$T oder $teuergeld – feministische Anliegen und patriarchale Missstände auf die Bühne!
5.3.2020, Schauspiel Dortmund

#5 Drag – Magdalena Rodekirchen, Saskia Rudat, Frederik Tidén

Bereits seit vielen Jahren sind Größen der Drag-Szene wie Olivia Jones fester Bestandteil popkultureller Großereignisse zur besten Sendezeit – und spätestens seit Ru Paul’s Drag Race und Heidi Klums Queen of Drag scheinen Drag Queens im Mainstream angekommen. Doch neben dieser stark repräsentierten, hyperfemininen Drag Queens gibt es auch die große, noch immer weniger sichtbare Drag King-Szene: Frauen, die mit als männlich wahrgenommenen Attributen spielen.

In unserer fünften Ausgabe von Butler, Butch, Beyoncé – die erstmals online stattfindet – fragen wir, in welchem Verhältnis „Drag“ zu den Konzepten Weiblichkeit und Männlichkeit steht:
Welches kritisches Potential steckt in Drag, welche Rolle spielt er für die feministische Perspektive? Kann der Feminismus davon profitieren oder sollte er sich von der performten „Hyper-Weiblichkeit“ und „Hyper-Männlichkeit“ abgrenzen?

Gemeinsam mit Magdalena Rodekirchen, Gender-Wissenschaftler:in an der University of Manchester, und den Drag-Künstler:innen Simon Rudat (feat Ja Lo) und Frederik Tidén betrachten wir das Phänomen Drag auf künstlerische und diskursive Weise – und untersuchen es auf seine gesellschaftspolitische Schlagkraft und seine Verbindungslinien zum Feminismus.
26.5.2020, Schauspiel Dortmund