Herbstakademie

Einwöchiges Workshopformat für alle zwischen 14 und 21 Jahren

Schauspiel Dortmund

2013-2019

In der Herbstakademie am Schauspiel Dortmund waren junge Menschen von 14 bis 21 Jahren dazu eingeladen, gemeinsam mit Künstler*innen verschiedenster Disziplinen eine Woche zu forschen und auszuprobieren. Ob mit Theater, Tanz, Performance,Musik, Film, Urban Art oder ganz anderem: Die Künstler*innen leiteten an und machten mit ihrem ‘Handwerk’ vertraut, die inhaltliche Ausgestaltung übernehmen die Teilnehmer*innen selbst. Denn wer weiß besser Bescheid als die jungen Menschen von heute?

Jede Herbstakademie stand unter einem anderen Thema, in dem sich aktuelle gesellschaftliche Debatten spiegelten.

2013: Wir werden reich sein

21. – 25.10-2013, Schauspiel Dortmund

5 Tage forschen in den Herbstferien: Wer hat nicht schon einmal davon geträumt, reich zu sein? Mein Haus, mein Auto, mein Boot. Wenn man reich ist, hat man schließlich ein sorgenfreies Leben. Und kann sich alles leisten. Und Arme? Arme gehen nicht arbeiten und gucken den ganzen Tag RTL II. Armen sieht man ihr Arm-Sein an. Arme sind bedürftig. Wenn es um arm sein oder reich sein geht, haben die meisten ein klares Bild: Aber stimmt das auch? Ist arm sein etwas anderes als mangelnder Reichtum? Welche Bedeutung haben die Phänomene Reichtum und Armut für Dortmund? Leben in der Nordstadt nur Bedürftige? Ist der Phoenix-See das neue Domizil der Reichen? Ist Reichtum erstrebenswert? Und hat das eigentlich immer etwas mit Geld zu tun?

Workshopleitung: Justo Moret, Jörg Lukas Matthaei, Richard Ortmann, Die Urbanisten e.V. (Yvonne Johannsen), René Linke & Nils Voges

2014: rausch sucht sehnsucht

Vorhang auf für die zweite Herbstakademie am Schauspiel Dortmund! Gemeinsam mit Euch geht es in diesem Jahr auf Forschungs- und Entdeckungsreise zu einem neuen Thema: rausch sucht sehnsucht. Dortmund 2014: Jedes zweite Wochenende gerät die Stadt in einen schwarz-gelben Farbenrausch. Menschen suchen nach der Verwirklichung ihrer Träume, nach einem besseren Leben. Manche sind getrieben von dem Verlangen nach dem nächsten Trip, den sie mit den verschiedensten Substanzen zu erreichen versuchen – Endstation (Sehn-)sucht?

Dortmund ist eine Stadt voller Sehnsüchte: Aber welche Genüsse, Ekstasen, Glücks- und Rauschzustände kennen wir? Können wir Sehnsucht begreifen, die Intensität eines Rausches messen? Was berauscht Dortmund, wonach ist die Stadt süchtig? Wonach sehnen wir uns? Und wie bringen wir unsere Sehnsucht (künstlerisch) zum Ausdruck, wie den Rausch?

Workshopleitung: Marcel Sparmann & Björn Neukom, Barbara Koch & Sandra Linde, Tanja Krone, Klaus Gehre, Leandro Kees

 

2015: Meins, Deins, Unsers: Haben oder Teilen?

Teilen ist das Wort der Stunde – in unseren Online-Profilen teilen wir News, Fotos, Presseartikel, die lustigsten Hunde- und Katzenvideos oder einfach nur unser Befinden. Teilen scheint aber auch die Tugend der Stunde. Nachbarschaften tun sich zusammen und teilen sich einen Garten, um den sie sich gemeinsam kümmern. Auch immer mehr Unternehmen setzen aufs Teilen statt aufs Verkaufen und verdienen an Vermittlung und Bereitstellung: Ich kann Autos teilen, Bohrmaschinen und meine Couch – oder meinen Schreibtisch als Coworking-Space bereitstellen. Ist es also viel besser, nicht mehr alles Mögliche zu besitzen, sondern nur noch bei Bedarf zu nutzen?

Doch wer bestimmt über den Zugang? Wenn ich online Apps, Musik oder Ebooks kaufe – gehören sie mir dann oder habe ich nur für die Nutzung der Dateien bezahlt? Auch im echten Leben werden Zugänge reglementiert: zu öffentlichen Räumen oder zu ungenutzten Orten, die öffentlich gemacht zu einem urbanen Paradies werden könnten. Also: Verpflichtet oder berechtigt Eigentum? Teilen oder Besitzen? Zugänge reglementieren oder alles Open Source? Entwickeln wir eine neue Utopie!


2017: Come as you are

Was unterscheidet Ferienspaß vom Chillen? Geht in den Ferien noch mehr als nur Internet? Lieber drinnen oder draußen?

Die Herbstakademie für alle zwischen 14 und 21 Jahren ist wieder da! Wenn Ihr Lust auf Action habt in der ersten Woche der Herbstferien, dann seid Ihr hier genau richtig! Mit professionellen Künstlerinnen und Künstlern macht Ihr Euch eine Woche auf den Weg, Neues zu entdecken.

Workshopleitung: Carmen Waack/Frl. Wunder AG,  Özge Cakirbey, Birgit Götz/tanztheaterwerkstatt vier.D,  Fabian Teusch & Thalis Weizmann, David Smith/Move & Soul Dance Company, Ayșe Kalmaz

2018: Wir sind die Zukunft

Die Zukunft – das ist dieses vage, vielversprechende Ding, von dem immer alle sagen, dass ihr sie in den Händen haltet. Doch wie stellt ihr euch die Zukunft vor? Wie wollt ihr sie gestalten?  Wovon träumt ihr? Wie wollt ihr zusammenleben? Welche Utopien lohnt es zu verwirklichen?

Die Herbstakademie rückt Eure Perspektive von in den Mittelpunkt. Eine Woche werdet ihr, junge Menschen zwischen 14 und 21 Jahren, zu Zukunftsforschern, die Voraussagen für die Welt von morgen machen.

Das Schauspiel Dortmund gründet gemeinsam mit professionellen Künstler*innen aus den Bereichen Theater, Tanz und Film Institute, aus denen Ihr Euch für eins entscheiden könnt. Gemeinsam mit den KünstlerInnen entwickelt Ihr Eure Vorstellungen der Welt von morgen. Ob neue Gesellschaftsformen, visionäre Erfindungen, ungewöhnliche Szenerien – oder ganz etwas anderes. Ihr entscheidet! Denn wer kann besser von der Zukunft träumen als diejenigen, die darin leben werden?

Workshopleitung: cobratheater.cobra (Wanja van Suntum & Martin Grünheit), Nico Schlegel, Birgit Götz, Pulk Fiktion (Conni Trieder)

2019: Voll normal?!

Die typischste Person der Welt sieht so aus: 28 Jahre alt, heterosexuell, Rechtshänder, weniger als 12.000 USD Jahreseinkommen (allerdings ohne Bankkonto), Handybesitzer. Das hat das Magazin National Geographic errechnet. Aber heißt typisch auch normal? Normal ist für die meisten hier bei uns: morgens aufstehen, sich anziehen, zur Schule oder in die Uni gehen, Freunde treffen… Smartphone, Klamotten, Instagram und Whatsapp sowieso. Aber wer definiert eigentlich, was normal ist – und was nicht? Muss man normal sein, um dazuzugehören?

In der Herbstakademie seid Ihr eingeladen, Euren Begriff von Normalität auf den Prüfstand zu stellen, Norm und Durchschnitt hinter Euch zu lassen und zu wagen, unnormal zu sein! Gemeinsam mit Künstler*innen von Performance, Szenischem Schreiben über Tanz bis zu Theater definiert ihr für Euch neu, was Ihr sein wollt… Am Ende der Woche gibt eine Abschlusspräsentation Familie, Freund*innen und allen Interessierten Einblicke in das, was die Woche über entstanden ist – Eintritt frei!

Workshopleitung: Bassam Ghazi, Sudabeh Mohafez, dorisdean, Birgit Götz