Hoffmanns Erzählungen (R: Claudia Bauer)

© Isabel Machado Rios

von Jacques Offenbach

eine gemeinsame Produktion von Schauspiel und Musiktheater

Kunst oder Leben? Fantasie oder Realität? Abenteuer oder Alltag? Nicht gerade entscheidungsfreudig zeigt sich Offenbachs titelgebender Protagonist Hoffmann. In einer feuchtfröhlichen Nacht erzählt der geniale Poet, der auf den bekannten romantischen Autor E. T. A. Hoffmann verweist, von seiner Zerrissenheit zwischen diesen Polen: Seine Liebe zur berühmten Sängerin Stella verträgt sich nämlich nicht gut mit seinem eigenen künstlerischen Schaffen. Gleich drei Liebesabenteuer gibt Hoffmann im Kreise der Studenten zum Besten und verrät dabei einiges über die Liebes- und Geschlechterkonzepte der Männergesellschaft des 19. Jahrhunderts. Als Protagonist seiner eigenen Erzählungen stolpert er von einem Desaster ins nächste. Erst verliebt Hoffmann sich in Olympia, eine Automaten-Puppe, hocherotisch, doch eiskalt. Die zweite Geliebte, die bürgerliche Antonia, singt sich zu Tode. Und die Kurtisane Giulietta verführt ihn, nur um sein Spiegelbild zu stehlen.

Genau wie sich Stella als genormtes Ideal aus den Geliebten zu formieren scheint, setzt sich Offenbachs faszinierendes Opernfragment wie ein Mosaik aus vielschichtigen Bezugnahmen und Zitaten aus dem Werk E. T. A. Hoffmanns zusammen, aus einem feinen Spiel mit musikalischen Stilen und einer selbstreferenziellen Ironie.

Les Contes d’Hoffmann wird von Claudia Bauer inszeniert, die zu den gefragtesten Regisseurinnen im deutschsprachigen Raum gehört und damit ihr Operndebüt gibt. Ihre Inszenierungen – wiederholt zum Berliner Theatertreffen eingeladen – zeichnen sich durch starke Formsprache und konzeptionelle Setzungen aus.

Regie: Claudia Bauer
Musikalische Leitung: Mario Hartmuth
Bühne: Andreas Auerbach
Kostüme: Patricia Talacko, Vanessa Rust
Video: Jonas Alsleben
Dramaturgie: Dirk Baumann, Teresa Martin

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